Liebe Leserinnen und Leser

Wer glaubt, hier astronomische Details geliefert zu bekommen, hat in den Titel etwas hineingelesen, das nicht meiner Absicht entspricht. Ich möchte hier einen bildhaften Vergleich bringen, um aus uns herauszustellen, was da in unserem Überbewussten schlummert, damit wir „be-greifen“ können. Der Mensch erkennt ja am ehesten die Dinge, die er anfassen kann, die konkret sich darstellen.

Die Sonne ist unser Lebensspender schlechthin. Sie ist die Quelle des Lichtes, das den Pflanzen und damit auch uns das Leben einhaucht. Der Mond ist das empfangende Prinzip, die Widerspiegelung des Sonnenlichtes, und trotzdem ein eigenständiger Himmelskörper mit eigenen Qualitäten, aber über viele Schritte hinweg doch ein Sprössling der Sonne.

Was hat das mit uns zu tun? Nun, wir sind auch die Abkömmlinge eines uns übergeordneten Prinzips, auch nicht die Schöpfer selbst, sondern die Empfänger schöpferischer Kräfte. So wie der Mond letztendlich von der Sonne abstammt und damit teilhaftig ist an ihr, so ist der Mensch teilhaftig an der Quelle, oder wie die Bibel es ausdrückt: „wir sind nach dem Bilde Gottes erschaffen, wir sind Kinder Gottes“.   

In unserem tiefsten Innern steckt also ein Teil dieses Urlichtes in einem jeden von uns. Das ist das Kostbarste in uns, ist unser Diamant.

Aber wie das eben so ist: es gibt da viel Geröll, das diesen Diamanten überlagert. Und trotzdem: ein Diamant bleibt ein Diamant, auch wenn er sozusagen im Dreck steckt. Er ist dann als Diamant nicht mehr so gut kenntlich, aber an seiner Diamantnatur ändert sich deswegen nichts.

Was kann man machen? Man muss eben die einzelnen Facetten wieder polieren, damit sie wieder strahlen und gleissen und damit das Licht, das sie anhand ihrer inneren Struktur so meisterhaft spiegeln und bündeln können, erneut erstrahlen kann.

Wir sind nicht in unserer Gesamtheit vollkommen wie der Diamant in unserem Innern. Viel Dunkles gehört genau so zu uns, wie der innere Diamant. Das ist menschliche Bedingung, ist Zeichen unserer Unvollkommenheit.

Oder um ein anders Bild zu verwenden: wir sind wie eine Kerzenlampe. Im Innern strahlt hell und vollkommen das Licht, aber die Scheibchen der Kerze beschlagen sich mit Russ, eventuell so stark, dass das innere Licht kaum mehr zu sehen ist. Was tun? Mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Scheibchen putzen, damit das innere Licht wieder rein und vollkommen erstrahlen kann.

Je mehr dieses innere Licht wieder in uns erstrahlt, desto mehr gleichen wir uns wieder unserer Quelle an, desto mehr Eigenschaften dieser Quelle werden in uns sichtbar. Bis wir zu Heiligen werden, aus denen das Licht richtiggehend herausquillt, indem es diesen wunderbaren Lichtnimbus schafft, der uns aus der bildenden Kunst als Heiligenschein bekannt ist. Wie hiess es doch bei der Auferstehung Christi: das Licht, das von ihm ausging, war so stark, dass die Soldaten sich zu Boden warfen und ihre Augen bedeckten, weil sie diesen überirdischen Glanz nicht ertrugen.

Oder anders ausgedrückt: wir sind alle ohne Ausnahme Kinder des Lichtes. Es kommt nur nicht bei jedem gleich stark zum Ausdruck. Versuchen wir also doch, in unseren Mitmenschen den inneren Edelstein, das göttliche Licht zu sehen und beachten wir den Schutt darum herum nicht, dann haben wir auf dieser Erde schon erheblich günstigere Bedingungen, ganz zu schweigen von den schöpferischen Qualitäten, die dieses „Lichtwerden“ begleiten, und die sich in jeder Hinsicht heilend auswirken.

Dies ein bescheidener Versuch eines auch noch dunklen Lichtes, einem unsagbaren, erhabenen Thema ein kleines Schrittchen näher zu kommen.

Der Vizepräsident

André Peter