Antwort auf Prof. Edzard Ernsts Artikel
(Sonntagszeitung, 10.1.2010, p.61)

Geistig  Einfluss nehmen auf jemanden und damit in der anderen Person etwas bewirken: gibt es das? Kann damit gar Heilung bewirkt werden? Sind das nicht nur Illusionen einiger überspannter Exzentriker? Wenn man dem Artikel von Prof. E. Ernst glaubt, ist das alles unwirksam. Alles nicht mehr als Schauspielerei.

Ernst reduziert alles auf Placebo. Doch gerade Placebo zeigt ja eindrücklich die Kraft des Geistes. Viele Beispiele beweisen, dass Placebo höchst wirksame Effekte zeitigen kann. Aber alles nur auf Placebo zu reduzieren,  ist doch allzu einfach. Die Sache ist weit komplexer.

Ernst ist Vertreter der evidenzbasierten Medizin, lehnt also eher ab, was nicht mess- und quantifizierbar ist. Er steht damit z.B. in krassem Widerspruch zu Frau Prof. Claudia Witt aus der Berliner Charité, welche die Methoden der evidenzbasierten Medizin als für unzureichend einschätzt, um Alternativmedizin verstehen zu können.

Überlegen wir: wir kennen dies doch aus dem Alltag alle selbst. Wir alle waren schon verliebt. Hier können wir sehen, was das mit uns macht und wie das auf das Gegenüber wirkt. Das ist nicht  mess- und quantifizierbar, und dennoch geschieht Gewaltiges.

Es müssen allerdings einige Grundbedingungen erfüllt sein, damit mit Geist im weitesten Sinn Wirkung erzielt wird. Es sind dies:

  • völlige innerste, zweifelsfreie Überzeugung, dass es wirkt;
  • absolute Konzentration (= absolutes aber entspanntes, vollkommenes Gerichtetsein);
  • Intensität;
  • Liebe und Mitgefühl;
  • Beherrschung der Gedanken, damit sie nicht wahllos hin- und herschweifen.

Was sagt denn unser geistiges Lehrbuch, die Bibel,  zu diesem Thema? Unter anderem:

„Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: …; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.“ (Markus 16. 17-18)

„Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun.“ (Joh.14, 12)

Kann das Wirken Christi wirklich nur auf Placebo reduziert werden?

Das Thema des Geistheilens hat viele Forscher gereizt, und sie versuchten, herauszufinden, ob es etwas auf sich hat.

Dean Ornisch, Prof. für Medizin an der University of California, betreibt „emotionale Chirurgie am offenen Herzen“. Mit Visualisierungen löst er ohne Operation Verschlüsse im Herzen und Angina Pectoris.

Studien von Krebsdoktor Carl Simonton; Artikel des Journal of the American Medical Association (JAMA) Vol 273, No. 20, May 24, 1995, Harvard Mind/Body Medical Institute, die rein geistige Heilung  von Krebs dokumentieren. Dort finden sich weitere Artikel zum Wirken des Geistes.

Diese Beispiele können beliebig erweitert werden.

Sollen Tausende von Patienten vom Strassenarbeiter bis zum Universitätsprofessor billigen Schauspieltricks oder wilden Phantasien verfallen sein, oder alle dem Placeboeffekt unterliegen?

Ich denke, es wäre lohnend, diese Aspekte einmal zu überlegen, ihrem Wahrheitsgehalt nachzugehen, und sie nicht einfach ins Reich des Märchens oder als reines Placebo abzutun?

Der Schweizerische Verband für Natürliches Heilen (SVNH) befasst sich mit dieser Thematik seit Jahrzehnten und findet immer wieder neu erstaunliche Beispiele des Wirkens des Geistes.

Dr. phil I André Peter, Vizepräsident SVNH (Schweizerischer Verband für Natürliches Heilen)