Was genau macht ein Geistheiler? André Peter praktiziert seit 1989 in Heiden. Einer seiner Leitsätze: «Der Patient soll sich nicht mit der Krankheit, er muss sich mit der Gesundheit auseinandersetzen.»

12. Januar 2013, MONIKA EGLI
Heilen mit dem Geist: Den Menschen «ins Lot» bringen

André Peter gab seinen Beruf als Kantonsschullehrer 1987 auf, um fortan als Geistheiler tätig zu sein. (eg)

HEIDEN. «Heute Morgen bringe ich mein Auto in den Service, am Abend hole ich es in tiptopem Zustand wieder ab.» Wer mit einer ähnlichen Einstellung zu Heilern, aber auch zu Schulmedizinern, geht, wird leider keinen nachhaltigen Erfolg haben, ist André Peter überzeugt. Er praktiziert seit 1987 als Geistheiler, seit 1989 in einer Praxis in Heiden. «Erfolge bei gesundheitlichen Problemen bedingen, dass der Patient mithilft», sagt er. So sei es denn auch eine seiner Hauptaufgaben, die Selbstheilungskräfte in den Menschen zu aktivieren, sie wieder «ins Lot zu bringen». Denn auch davon ist André Peter überzeugt: Psychische Probleme und Disharmonien im feinstofflichen Körper manifestieren sich über kurz oder lang als Krankheiten im materiellen Leib.

Krankheit nicht beachten

André Peter spricht von drei Körpern des Menschen: vom physischen, vom emotionalen und vom geistigen Körper. Zum geistigen (kausalen) Körper habe man nur selten Verbindung, etwa in Träumen oder bei genialen Ideen. Es sei der feinstoffliche emotionale Körper, der Störungen auslöse, wenn er nicht mehr im Gleichgewicht sei. Hier setzt André Peters Arbeit an. Er muss die Schwingung seines Patienten erspüren und sie erhöhen können. Das kann in der Praxis durch Handauflegen geschehen, oftmals genüge aber schon die Nähe, wenn man sich in geringer Distanz gegenübersitze. Ihm reicht auch ein Bild der betreffenden Person, um ihre Schwingungen aufzufangen. Mit anderen Worten: Auch Fernbehandlungen sind möglich. Wichtig für ihn als Geistheiler ist es, dass er nicht «mit-leidet», sondern «mit-fühlt»: «Sonst falle ich aus der Schwingung heraus und werde zu stark heruntergezogen.» Seine Aufgabe kann sehr kurz umschrieben werden: Er versucht, Ausgleich und Harmonie im emotionalen Körper zu schaffen, indem er den Patienten in eine höhere, dem Urzustand nähere Schwingung bringt. Wenn er sich konzentriere, könne er das Kraftfeld des emotionalen Körpers sehen, das sei für eine Behandlung aber nicht unbedingt nötig. Der Patient muss, so die Behandlung denn erfolgreich sein soll, mithelfen, womöglich sein Denken ändern und – er muss gesunden wollen! Wer seine Krankheit unbewusst einsetzt, um zum Beispiel Aufmerksamkeit zu erhalten, der werde innerlich abblocken und damit die Behandlung unterminieren. «Die Patientin muss sich mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen», sagt André Peter und doppelt nach: «Mit der Gesundheit, nicht mit der Krankheit.» Verdrängen lasse sich eine Krankheit nicht, aber es müsse gelingen, sie nicht zu beachten. Keinesfalls dürfe man sich auf das Leiden konzentrieren. Gemäss dem Gesetz der Resonanz verstärke dies die Symptome.

Der Heiler als eine Art Kanal

Auf das bohrende «Aber wie genau geht das Geistheilen denn nun wirklich?» ist eine exakte Antwort nicht möglich. André Peter erzählt von fünf verschiedenen Ebenen, und auf einer davon müsse er für die Behandlung voll konzentriert anwesend sein. Nicht er heile, er sei eine Art Kanal, durch den die Kräfte fliessen. Er gebe also nicht die eigenen Kräfte ab, diese Art von Heilen strenge wegen der hohen Konzentration aber dennoch sehr an.

Zu André Peter kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Problemen. Es sind viele Krebspatienten dabei, Menschen mit Süchten, mit psychischen Belastungen, mit Aids und Epilepsie, Schmerzen und Traumata… Der allergrösste Teil von ihnen war schon in Behandlung bei einem Schulmediziner und bringt eine Diagnose mit. Das kann sehr hilfreich sein, aber wenn André Peter mit seinen Patienten erst einmal in Kontakt ist, «weiss» er oftmals einfach, was ihnen fehlt.